Sonntag, 19. Juni 2016

Ein Besuch bei den 20. Maximilian Ritterspiele in Horb

Seit Wochen ist das Wetter einfach unberechenbar. Ist es im einen Moment noch wunderbar warm und sonnig, kommt im nächsten Moment ein Monsun um die Ecke.
Mir schlägt das furchtbar auf die Stimmung - aber wem tut es das nicht!
Am Freitag habe ich deswegen beschlossen, dass mir das Wetter ab jetzt Wurscht ist. Wenn ich nämlich auf einen schönen, trockenen Tag warte, um mal wieder was draußen zu unternehmen, dann wird das dieses Jahr wohl nix mehr.

Bereits vor einigen Wochen hatten wir den Plan gefasst, zu dritt nach Horb zu den 20. Maximilan Ritterspielen zu gehen. Zu dritt bedeutet: mein bester Freund Sebbi, mein Mann und ich.
Und so machten wir uns am späten Freitag Nachmittag auf den Weg. Im Gepäck: feste Schuhe, Jacken und Regenschirme.
Ich weiß, ihr könnt es euch denken, aber gebraucht haben wir letztendlich nichts von alle dem.

Horb empfing uns mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen 20°C. Ein Traum!
Lediglich ein 5 Minuten-Schauer hat uns kurz ausgebremst.
Freitags sind die Ritterspiele kostenlos und meistens nicht ganz so überlaufen, wie an den restlichen Tagen (Es spielen aber auch keine Spielleut!)
Deswegen haben wir schon seit Jahren den Freitag als Tag aller Tage für uns auserkoren.
Und auch dieses Jahr hat sich das wieder bewahrheitet.




Erster Tagesordnungspunkt: Futtersuche! Ich persönlich laufe ja nicht ganz rund, wenn ich Hunger habe (Mein Mann hat mich unter der Prämisse geheiratet, dass ich morgens auf jeden Fall frühstücke!!!). Bei der leckeren Auswahl fiel es unheimlich schwer, sich zu entscheiden. Am Ende wurde es saftiger Schweinebraten bzw. auch Spanferkel in frisch gebackenen Wecken.

Frisch gestärkt, konnten wir uns ins Getümmel stürzen. Also den ordentlich steilen Berg hoch Richtung Burg. Hmm, die Seitengasse, in der letztes Jahr noch massenweise Stände standen, ist leer. Hmm, gar keine Leute hier.
Auf halber Höhe zur Burg, endlich ein Mensch und dann auch noch einer vom Orga-Team.
Oben war auch dieses Jahr nix! Ich dachte, letztes Jahr sei eine Ausnahme gewesen!
Also, wieder runter...



Wieder unten angekommen, schlenderten wir durch die Stände. Ich liebe es den Handwerkern bei der Arbeit zu zu schauen. Wie aus ein paar Weidenruten ein kleiner Korb entsteht oder ein Steinmetz mit ein paar gekonnten Schlägen wunderschöne Motive in Steine zaubert.
Für meine neuen Aufgaben, brauchte ich verschiedene Sachen, die man super auf einem Mittelaltermarkt kaufen kann. Und am Ende habe ich meterweiße Lederschnüre in den verschiedensten Ausführungen und auch tolle Lederreststücke gekauft.


Und einige Stände weiter war der Markt bereits wieder vorbei und die Enttäuschung war groß. Das war gerade mal noch die Hälfte an Ständen im Vergleich zu den letzten Jahren. Aber was sollte man machen...
Für uns ging's weiter zu den Lagern. Auch hier bewundere ich immer, mit wie viel Liebe zum Detail bearbeitet wird. Und wie viel Menschen sich dort immer zusammen finden.
Hmm, oder auch nicht. Da standen nämlich tatsächlich nur ein paar wenige Lagerzelte und dazwischen gähnende Leere. Zwei, drei hübsche Fotos. Sonst nix!
Langsam schlug die Enttäuschung in Empörung um. Wir hatten keinen Eintritt bezahlt, aber normalerweise nahm man hierfür Geld und das fand ich nicht okay. Zu Mal die Turniere extra bezahlt werden müssen.


Wir folgten dem Weg, fanden noch ein paar schöne Lager hinter der Arena und damit auch ein paar schöne Motive. Mehr gab's nicht, also dann wohl Heim.
Aber meistens kommt es anders. Denn auf dem Weg Richtung Auto entdeckten wir noch ein paar weitere Lager am Wegesrand. Und weiter hinten noch ein paar. Hmm, okay. Folgen wir mal dem Weg. Und der war nicht gerade kurz. Wir liefen eine ganze Weile. Linkerhand Lager an Lager. Und plötzlich in einiger Entfernung und auf der anderen Seite vom Neckar: eine riesige mittelalterliche Zeltstadt! Ähm ja, wir hätten wohl den Lageplan doch mal anschauen sollen! Denn dort hinten waren all die fehlenden Marktstände und auch noch viele weitere Lager!
Wir fanden einen Weg über den Neckar und trauten wirklich unseren Augen kaum. Wir waren doch schon auf dem Weg zum Auto gewesen!
Wir fingen an, uns auszumalen, wie schief dieser Blogpost dann gelaufen wäre. "Der Markt war eine Enttäuschung. Total klein und definitiv nicht so viel Eintritt wert. Motz, motz, motz" und dann kommentiert irgendjemand, ob ich eigentlich den Rest dort hinten nicht gesehen hätte. Das wäre ein toller erster Blogpost geworden!



Statt dessen hatten wir noch jede Menge Spaß beim Anschauen der Lager und durchstöbern der Handwerkswaren. Ich glaube insgesamt waren wir am Ende 3 Stunden in Horb und haben damit einen neuen, persönlichen Rekord aufgestellt.

Ich kann euch also die Maximilian Ritterspiele in Horb auch für nächstes Jahr wieder ans Herz legen.
Den Termin - das 16.-18.06.2017 - könnt ihr euch schon mal rot im Kalender anstreichen.

Mögen die Spiele beginnen,
Jessi

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